Abriss kommt vor Schulneubau in Bürgel

Altes Schulgebäude in Bürgel wird derzeit abgerissen - Kanalneubau soll folgen - Je nach Wetter soll im Dezember der Rohbau beginnen

Krachend zerrt der große Abrissbagger einige Holzbalken aus dem aufgerissenen Gebäude, Dachziegel und einige Mauersteine rauschen nach unten und fallen zu Boden. Ein Arbeiter steht mit einem Schlauch daneben und sprüht Wasser. „Damit es nicht staubt“, sagt Polier Michael Strauß. Seit einigen Tagen ist sein Arbeitsplatz in Bürgel. Hier wird in diesen Tagen ein altes Schulhaus abgerissen, um zwei neuen Gebäuden Platz zu machen.

Strauß gehört wie Projektleiter Torsten Kurch zur Implenia Hochbau GmbH, die im Auftrag des Landkreises in Bürgel den Schulneubau verantwortet. In der Stadt besteht bereits heute die Regelschule. Sobald die Arbeiten vollständig beendet sind, soll auch die Grundschule aus Thalbürgel hier einziehen. Bis dahin ist der Weg noch weit. Mitte September hat man begonnen, die Containeranlage zu bauen, in der insgesamt vier Klassenräume, ein Lehrerzimmer sowie ein Speisesaal untergebracht sind. Eine Etage darüber sitzt die Bauleitung mit Strauß und Kurch. Hinzu kommen Pausenräume für die Arbeiter. Derzeit wird das kleinere der beiden Bestandsgebäude abgerissen. „Von hinten nach vorne und von oben nach unten“, erläutert der Polier. Der Bauschutt soll bis Ende Oktober verschwunden sein. „Baufeldfreimachung“ heißt das in der Fachsprache. „Anschließend wird noch ein öffentlicher Schmutzwasserkanal erneuert, der zwischen den neuen Gebäuden hindurch führt“, sagt Projektleiter Torsten Kurch. Das werde etwa drei Wochen dauern. Anschließend könne man - abhängig vom Wetter - mit dem Rohbau beginnen. Der Zeitplan ist ehrgeizig, hofft man doch seitens der Schule, dass der Grundschulteil bereits im Herbst 2018 nach Bürgel umziehen kann. Dann müsste das Gros der Arbeiten erledigt sein. „Der Winter ist abbestellt“, sagt Kurch mit Blick auf den Kalender. Bis zu gewissen Temperaturen sei es zwar möglich zu arbeiten, doch man könne nicht von Tag zu Tag entscheiden, sondern müsse sich nach Trends richten. Unterhalb von minus 5 Grad Celsius könne man nicht wirklich arbeiten, er hofft also, dass der Winter mild verläuft. Wie schnell die Arbeiten vorangehen, dürfte die Klassen wenig interessieren, die ab sofort in Containern unterrichtet werden. Polier und Projektleiter gehen voran durch einen dunklen Eingang in den Speisesaal. Hier sind mehrere Container miteinander verbunden worden. „Hier gibt es 66 Sitzplätze“, sagt Kurch. Das sei zwar ein gutes Drittel weniger als im alten Gebäude, dafür seien die Räume neu und sauber - und mit vertrauten Möbeln bestückt.

Heizung steht vor der Tür

Neu ist auch die Heizung für das bestehende Gebäude. „Der kleine Container mit dem Schornstein ersetzt die Heizung, die sich im Abbruchhaus befunden hat“, erläutert Polier Strauß. Das Provisorium soll zum Ende der Woche erstmals angefahren werden und wird mittels Gasheizung das Gebäude mit Wärme und Warmwasser versorgen. Der Abrissbagger macht inzwischen eine Pause, ein Teil hat sich im Greifer verklemmt. „Sicher nichts Dramatisches“, brummt Strauß und wirft dem missmutig dreinblickenden Arbeiter einen fragenden Blick zu, der sich mit Werkzeug an dem Greifer zu schaffen macht. „Geht gleich weiter“, ruft der. Aktuell ist die Zahl der Arbeiter auf der Baustelle noch überschaubar.  Sobald der Rohbau beginnt, dürften zwischen 15 und 20 Arbeitern in Bürgel tätig sein, damit es zügig vorangeht. Immerhin soll das 7,6-Millionen-Euro-Projekt pünktlich fertig werden. Wie auf Zuruf beginnt der Bagger wieder zu laufen und erneut donnern Balken und Steine zu Boden. Zeit zum Innehalten ist nicht vorgesehen.

Quelle: OTZ Eisenberg, Florian Girwert, 13.10.2017

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