Festveranstaltung am 21. März 2019 im Schützenhaus
Am 21. März 1994 wurde die Thüringer Verordnung über die Eingliederung der Gemeinden Beulbar-Ilmsdorf, Droschka, Hetzdorf, Hohendorf, Rodigast-Lucka, Taupadel und Thalbürgel in die Stadt Bürgel unterzeichnet. Mit Verkündigung im Gesetzes- und Verordnungsblatt des Freistaats Thüringen vom 8. April 1994 wurde unsere heutige Einheitsgemeinde Stadt Bürgel mit seinen 14 Ortsteilen gebildet. Dies war damals aufgrund einer neuen Kommunalordnung erforderlich geworden.
Anstelle des Neujahrsempfangs fand aus dem Anlass „25 Jahre Einheitsgemeinde Stadt Bürgel“ am 21. März 2019 eine Festveranstaltung mit rund 250 Gästen im Schützenhaus statt. Zu Beginn wurde ein Imagefilm über die Stadt Bürgel von Björn Roddeck und Hendrik Bengs gezeigt. Nach der Festrede des Bürgermeisters, Johann Waschnewski, folgten Musikstücke der Kreismusikschule, deren Satzung vor 25 Jahren im Bürgeler Schützenhaus vom Kreistag beschlossen wurde, sowie ein kultureller Beitrag von Orge Zurawski, unter anderem mit der Esel-Sage. Ein weiterer Film von Björn Roddeck dokumentierte im Zeitraffer den Schulneubau. Grußworte hielten Landrat Andreas Heller und der Riedlinger Bürgermeister Marcus Schafft. Die Stadt Bürgel verbindet eine innerdeutsche Städtefreundschaft mit Riedlingen an der Donau in Baden-Württemberg, die anfangs beim Aufbau der Verwaltung in Bürgel mithalf. Die Echtbürgel GmbH töpferte eine Jubiläumsschale für die Stadt Bürgel. Zudem wurden einige Jubiläumstassen an ehemalige Bürgermeister, wie Christian Nitsch, und an die anwesenden Ehrenstadträte übergeben. Die Ehrenstadträte sind Birgit Jacob, Martina Köber, Dr. Jörg Boßert, Hans-Joachim Thomas und Erhard Kunze, die seit 20 Jahren oder länger im Stadtrat sind. Zudem war Uwe Seifert insgesamt 20 Jahre lang Ortsteilbürgermeister von Hetzdorf, weshalb ihm die Bezeichnung „Ehrenortsteilbürgermeister“ verliehen wurde. Vom damaligen Bürgermeister Herbert Schimansky wurden herzliche Grüße ausgerichtet. Die Gemeindebürgermeister 1994 waren Frau Adami (Rodigast-Lucka, Thalbürgel), Herrn Bartnitzek (Taupadel), Herrn Model (Droschka-Silbertal), Herrn Seifert (Hetzdorf), Herrn Planer (Hohendorf-Nischwitz-Göritzberg) und Herrn Plötner (Beulbar-Ilmsdorf-Gerega).
Ein Vierteljahrhundert ist seit dem Jahr 1994 vergangen, welches prägend für die Entwicklung Bürgels war. Davon zeugen auszugsweise, damalige Überschriften in der Ostthüringer Zeitung:
„Weitere wesentliche Vorhaben in den vergangenen Jahren waren Projekte der Dorferneuerung in den Ortsteilen, die Sanierung der Gemeindehäuser und Dorfteiche, Straßen, Plätze und Grünanlagen, Baumaßnahmen am Heimatmuseum Zinsspeicher und an der Klosterkirche Thalbürgel, der Neubau der Kindertagesstätte oder des Sportstättengebäudes sowie die Errichtung von Löschwasserzisternen. Auch private Bauherren haben fleißig gebaut, viel Wohnraum geschaffen. Innerhalb von 25 Jahren stieg der Bestand an Wohngebäuden von 750 auf 940. Im Jahr 1994 lebten etwas mehr als 2.950 Einwohner in der Stadt Bürgel. Heute sind es fast 3.150 Einwohner, rund 200 mehr. Damit sind nur wenige selbstständige Verwaltungsstrukturen in Thüringen so bürgernah wie Bürgel. Vieles hat sich entwickelt. Einiges hat sich im Laufe der Zeit verändert, wie sich auch die Gesellschaft im Wandel der Zeit verändert hat. Auch wenn nicht jede Entscheidung sich im Nachhinein immer als die beste herausstellen konnte, weil sich mitunter die Rahmenbedingungen änderten, können wir auf das Geleistete und Erreichte stolz sein. Die Stadt Bürgel hat sich zwischen Jena und Eisenberg als Grundzentrum etabliert. Aufgrund der guten Infrastruktur ist Bürgel ein Wohnort mit vielen Pendlerbewegungen. Zwar verfügen wir, abgesehen von der KOMOS GmbH, nicht über große Unternehmen und haben als Stadt unsere finanziellen Herausforderungen, doch können wir als Töpferstadt auf viele Handwerksbetriebe und Gewerbetreibende zählen.
Mit dem Keramikmuseum, der Klosterkirche Thalbürgel und dem Heimatmuseum Zinsspeicher haben wir auch ein kulturelles Erbe, was uns überregional bekannt macht. Neben dem Kindergarten haben wir mit dem Neubau der Gemeinschaftsschule zurzeit auch ein großes Investitionsvorhaben des Saale-Holzland-Kreises in unserer Einheitsgemeinde, wofür wir sehr dankbar sein können. Für unsere Familien wird angesichts der demographischen Entwicklung auch die Betreuung der älteren Generation zu einer wichtigeren Aufgabe. Mit dem ASPIDA Lebenszentrum Thalbürgel oder der Seniorenwohnanlage Köber haben wir soziale Einrichtungen für die Daseinsvorsorge. Haus- und Zahnärzte, Apotheke, Einkaufsmöglichkeiten, Post- und Bankfilialen sind ebenso von Bedeutung, wie Einrichtung zur sportlichen Betätigung und Freizeitgestaltung – vom Jugend- bis zum Seniorenclub, über das Schützenhaus bis hin zu den Vereins- und Dorfgemeinschaftshäusern. Ob Feuerwehr oder Fasching, Kirchgemeinde oder Kleingarten, viele Veranstaltungen werden jedes Jahr organisiert, damit Traditionen und das Miteinander gepflegt werden. Unsere Heimat und unsere Gemeinschaft halten uns in unserer Einheitsgemeinde zusammen.
25 Jahre Einheitsgemeinde stehen auch für 25 Jahre Zusammenarbeit, weshalb ich stellvertretend allen Bürgermeistern, Stadt-, Gemeinde- und Ortsteilräten, Bediensteten der Stadtverwaltung, Vereinsvorsitzenden und Vertretern der sozialen Einrichtungen und Gewerbetreibenden danken möchte. Darin eingeschlossen auch die Mitglieder des Bundes-, Land- und Kreistages sowie die Vertreter der Zweckverbände, Behörden, Banken, Energieversorger und Presse.
Die Stadt Bürgel und alle Ortsteile sind vor allem durch die Menschen, durch deren Handwerkstradition und dem regem Vereinsleben geprägt. Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger und Gäste, haben zur Entwicklung unserer Einheitsgemeinde beigetragen. Sie erfüllen unsere Stadt Bürgel mit Leben. Damals wie heute. Wie das Leben in Bürgel in 25 Jahren – im Jahr 2044 aussehen wird – weiß sicher niemand genau, aber ich denke, dass es auch abhängig davon ist, was wir alle daraus machen. Deshalb wünsche ich sowohl Ihnen persönlich als auch unserer Einheitsgemeinde alles Gute, viel Glück und Erfolg für die nächsten 25 Jahre“, sagte Bürgermeister Waschnewski in seiner Festrede.