Schulneubau in Bürgel kommt zügig voran – Grundschüler sollen im Winter einziehen
Bürgel. Wo noch vor Monaten ein schmucklos braungraues Gebäude auf dem Bürgeler Schulgelände stand, hat sich inzwischen eine Menge getan. Dutzende Arbeiter werkeln seit Monaten, um den Schulneubau in Bürgel zu bewerkstelligen, denn rechtzeitig zu den Winterferien soll alles fertig sein, damit die Kinder aus dem Grundschulteil in Thalbürgel in die neuen Räumlichkeiten der Gemeinschaftsschule ziehen können. Der Rohbau nähert sich seiner Fertigstellung – am 13. Juni soll Richtfest gefeiert werden.
Derzeit sind etwa 30 Arbeiter im Einsatz, viele davon aus Balkanstaaten, wie Projektleiter Torsten Kurch sagte. Er betreut fürs Bauunternehmen Implenia das Vorhaben. Nach Abschluss verbleibt die Schule zunächst im Besitz des Unternehmens, der Kreis als Schulträger zahlt über 20 Jahre feste Raten und übernimmt den Bau anschließend. Der Preis, so räumte das Unternehmen ein, sei schwer zu halten. Die Kosten für Dienstleistungen und Material seien noch auf dem Stand von 2016 – mithin könne man auf eventuelle Sonderwünsche oder Änderungsvorstellungen von Seiten des Kreises oder der Schule nicht eingehen. Die grundsätzliche Form allerdings passt – das ist lange klar. „Und allmählich hat man ein Bild davon, wie das neue Gebäude tatsächlich aussieht“, sagt Bürgermeister Johann Waschnewski (CDU). Städtebaulich, so findet er, füge sich der neue Schulteil gut ein.
Dabei hatte es bereits Verzögerungen beim Bau gegeben. Zunächst war im Sommer die Baugenehmigung später erteilt worden als erwartet – und dann kam der Winter in diesem Frühjahr noch einmal mit großer Kraft zurück. Bei starken Minustemperaturen aber lässt sich mit Beton nicht arbeiten – also ging es nicht voran. Mittlerweile sind die niedrigen Temperaturen Vergangenheit. Und wenn sie zurückkehren, sind längst alle Fenster eingebaut und es geht um den Innenausbau: Damit es auch dort stimmt, gibt es für Schulleiter Dirk Hänse und das Lehrerkollegium reichlich Gelegenheit zur Mitarbeit. Die Ausstattung der Fachkabinette für den naturwissenschaftlichen Unterricht ist inzwischen bestellt. „Damit sie auch rechtzeitig hier ist.“ Bereits Anfang des Jahres sollen die Räume nutzbar sein – und dann sind erst einmal keine Änderungen mehr möglich.
Sobald der Innenausbau beginnt, dürfte die Zahl der Arbeiter in Bürgel noch einmal steigen. Von bis zu 50 geht Projektleiter Kurch aus, die zeitweise auch in den Containern auf dem Schulgelände wohnen werden. Doch in der Schule und im Landratsamt hat man bereits das alte Schulgebäude im Auge, das aktuell den Regelschul-Teil beherbergt. Das soll möglichst direkt im Anschluss an die Bauarbeiten saniert werden, betont Landrat Andreas Heller (CDU).
Der zuständige Staatssekretär im Infrastruktur-Ministerium Klaus Sühl (Linke) habe bei Besuchen in Bürgel seine Unterstützung zugesichert. Daran habe er den zweiten Mann im Ministerium von Birgit Keller erinnert. „Immerhin hat er es uns mündlich zugesagt.“
Etwas Schriftliches habe man jedoch nicht in der Hand bisher. Das soll sich möglichst schnell ändern, denn beim Neubau werden bereits Voraussetzungen für die Sanierung geschaffen – etwa bei Leitungsanschlüssen. „Der Kreis investiert hier viel Geld“, so der Bürgermeister. Da dürfe das Land die Akteure vor Ort jetzt nicht im Regen stehen lassen.
An den Baulärm hat sich der Schulleiter indes gewöhnt. „Die Schüler sind da nicht so.“ Im Gegenteil: Viele interessierten sich für Details des Baugeschehens – gerade für den Werkunterricht sei das mitunter interessant.
Doch wenn es in den nächsten Wochen um die Wurst geht, will man in der Schule auf Nummer sicher gehen und lagert die Prüfungen in Kooperation mit der Stadt in ein anderes Gebäude aus, damit die Schüler ungestört Spitzenleistungen erbringen können und mit guten Noten ihre Schulzeit beenden.
Florian Girwert / 19.05.18 / OTZ Eisenberg