Restaurierung und Wiederaufstellung des historischen Steinkreuzes und des steinernen Wegweisers am Poxdorfer Weg in Bürgel
Das historische Steinkreuz in Bürgel, auch „Schwedenkreuz“ genannt, wurde nach der Restauration das rechten Seitenteils des Steinkreuzes an der Kreuzung des Poxdorfer Weges zur Jenaer Straße an der B7 wiederaufgestellt, nachdem es wiederholt, sei es aus Unachtsamkeit oder Gleichgültigkeit, Opfer einer Sachbeschädigung wurde. Der in unmittelbarer Nachbarschaft wohnende Herr Dr. Jürgen Stoltz bemerkte dies glücklicherweise, wodurch das Steinkreuz durch den städtischen Bauhof geborgen und an die Steinmetzfirma Holger Schöne aus Camburg zur Beurteilung der Reparaturfähigkeit übergeben werden konnte.
„Ziel war es, für die Restaurierung und baldige Wiederaufstellung des Steinkreuzes zu sorgen. Dies erfolgte restauratorisch fachkundig durch Verdübeln, Verkleben und Ergänzen durch die Steinmetzfirma Schöne. Mit der Unteren Denkmalschutzbehörde beim Landratsamt in Eisenberg und dem Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie wurde die Verfahrensweise zur Sanierung und zur Wiederaufstellung festgelegt. Wir freuen uns, dass es aufgrund der guten Zusammenarbeit mit den Behörden und der Fachfirma gelungen ist, die Restauration so zügig durchführen zu können“, erklärte Bürgermeister Johann Waschnewski.
Allen Beteiligten waren sich einig, dass grundsätzlich dem überlieferten und authentischen Standort der Vorrang einzuräumen ist. Dennoch wurden der jetzige Schaden und die zurückliegenden Ereignisse zum Anlass genommen, eine erneute Abwägung über einen in der näheren Umgebung liegenden besser geeigneten, sichereren Standort zu treffen. Als Alternativstandort wurde der unmittelbar benachbarte Bereich der Grünfläche an der Freitreppe des Poxdorfer Weges zur Jenaer Straße ausgewählt, da er in Blickbeziehung mit dem bisherigen Standort steht. Seitens der Denkmalbehörden wurde der Standortveränderung durch Erteilung der hierfür erforderlichen denkmalschutzrechtlichen Erlaubnis zugestimmt. Ein positiver Nebeneffekt wurde in diesem Zusammenhang auch erreicht, da das Steinkreuz als Zeugnis unserer Geschichte stärker in das Blickfeld der interessierten Öffentlichkeit rückt.
Die Wiederaufstellung ist zwischenzeitlich erfolgt und wurde am 02.11.16 durch eine abschließende Begehung mit den Beteiligten und Frau Dr. Ines Spazier vom Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege abgenommen. Perspektivisch soll noch eine Erläuterungstafel zum Steinkreuz aufgestellt werden.
„Als Grundlage für die Ermittlung der Gesamtkosten der Restaurierung und Wiederaufstellung des Steinkreuzes wurde vom Steinmetzbetrieb Holger Schöne, Camburg ein Kostenvoranschlag eingeholt, der sich auf 262 € belief. Die übrigen Arbeiten erfolgten in Eigenleistung des städtischen Bauhofes. Ein Förderantrag für Denkmalpflegemittel wurde seitens der Stadtverwaltung gestellt und dankenswerter Weise in voller Höhe vom Landesamt übernommen. Dadurch konnte dieses Zeugnis der Geschichte erneut gerettet und hoffentlich auch langfristig für die Zukunft bewahrt werden“, so Bauamtsleiter Uwe Geyer.
Bei dem Steinkreuz handelt es sich um ein in das Thüringer Denkmalbuch eingetragenes Bodendenkmal, welches auch in zahlreicher Literatur erwähnt und beschrieben wird. Es besteht aus Kalkstein und hat die lateinische Kreuzform. Gravierungen oder andere Zeichnungen konnten nicht festgestellt werden. Der mündlichen Überlieferung nach, soll es als Sühnekreuz an einen im Dreißigjährigen Krieg an dieser Stelle erschossenen schwedischen Offizier erinnern.
Weiterführende Informationen zum Schwedenkreuz unter: http://www.suehnekreuz.de/thueringen/buergel.htm